Monday, August 22, 2016

Kebab? Kebap? Woher kommt das orientalische Grillgericht?


Den genauen Ursprung des kebâb kennt man nicht, aber eine Legende liest man immer wieder im Zusammenhang mit dem Ursprung des Kebabs (türkisch: Kebap), die eng mit der Militärgeschichte des Osmanischen Reiches verbunden ist. Das Kebap sei in der Zeit der früheren militärischen Feldzüge  zwischen 1300 und 1453 gegen Byzanz erfunden worden. 1453 wurde Konstantinopel endgültig von den Osmanen erobert. Ursprünglich bestanden osmanische Truppen nur aus Reitertruppen, die mit Lanzen und Schwertern kämpften. Besonders zu erwähnen sind die Sipahi, die Reitertruppen, auf Persisch sepâhî, in Indien auch Sepoy genannt.  Diese Truppen mussten von den Inhabern der  Kriegerlehen gestellt werden. Innerhalb des Herres waren sie an ihren roten Mänteln leicht zu erkennen, wobei diese roten Mäntel wohl eher ein Kennzeichen der Sipahi der klassischen Osamischen Armee waren.



Leben in Zelten - Grillfleisch auf Schwertern


Während der Zeit der Feldzüge gegen das Byzantinische Reich zogen die Soldaten umher und lebten in Zelten - und zu dieser Zeit, also im 14. Jahrhundert, sollen sie angefangen haben, das Fleisch erlegter Tiere auf ihre Schwerter zu stecken und über dem Feuer zu grillen - exakte Belege zu dieser Legende gibt es aber nicht.

Schriftlich erwähnt ist das Wort kebab auch zuerst im 13. Jahrhundert, in einem türkischen Vers-Epos namens Qissa-i Yûsuf ("Erzählungen von  Yûsuf"), das wahrscheinlich ca. 1233 von einem gewissen ‘Alî verfasst wurde. Dieses Lehrgedicht vermittelt die Werte des Islam in Form und Sprache der Türken - wobei neueste Forschungen sagen, dass die Sprache der der Goldenen Horde des 14. Jahrhunderts ähnelt. Das Kebab wurde jedenfalls zu einer Erfolgsgeschichte, die sich vom Osmanischen Reich in den Westen (nach Griechenland) und weit in den Osten nach Indien und China verbreitete.

Bildnachweis: Public Domain:  "Sipahi (light turkish cavalery) from Ralamb Costume Book. Miniatures in Indian ink with gouache and some gilding. They were acquired in Constantinople in 1657-58 by Claes Rålamb who led a Swedish embassy." - Swedish National Library


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